ab 5:15 beginnt die Sternstunde von Isis, besser haben Isis NIE geklungen und es ist ein perfektes Stück Musik, hat mir damals(als das Album brandneu war) keine Ruhe gelassen, dabei wollte ich Schlafen gehen, aber diesen Song musste ich unbedingt mehrmals nacheinander anhören um zu verstehen was mich da so überwältigt hat.
Der Song als gesamtes hat nicht diese von 0:00-Ende Intensität wie In Fiction, Garden of Light ist nüchtern betrachtet einfach nur ein sehr guter Prog Song. Daher kann ich mich nicht zwischen diesen Beiden Songs entscheiden.
ich habs schon im Rosetta Thread erwähnt, deren Song Je 'nen Connais Pas La Fin hat eine ähnliche Bridge, die Atmosphäre die die Gitarre(n) erzeugen sind in beiden Songs recht ähnlich. Beide male fühlt man sich als würde man gleich Abheben.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
mir gefällt wie sich das Album ab der Mitte ändert, nach dem brutalen Absent kommt das epische und ruhige itinerant mit einem wunderbaren übergang zum letzten Song der wiederrum gibt einem bis zur Mitte des Songs das gefühl dass das Album leise abklingen wird, statt dessen wird man am Ende plattgewalzt. ein nachvollziehbares Ende dass die Reise abrundet.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
Wenn du diesen Song so magst, müsstest du doch eigentlich allgemein Isis-Fan sein, oder? Ich find, die Panopticon ist über weite Strecken ähnlich. Ich schätze an Isis ihre Fähigkeit, tolle Atmosphären zu schaffen. Einfach nur dieses Gefühl, sich fallen lassen zu können und wegzufliegen oder zu ertrinken. Deshalb ist Panopticon auch meine liebste Platte von ihnen. Die Oceanic ist auch sehr stark, sicherlich roher und für manche deshalb auch ehrlicher. Wie auch immer, ich lege einfach eine ganz andere Messlatte bei Isis an, als z.B. bei Neurosis. Bei Neurosis geht es um großen Schmerz, große Ehrlichkeit, darum zu leiden und evtl auch die Texte. Die Texte waren mir bei Isis immer völlig egal, ich habe die Vokals immer als Instrument wahrgenommen. Und dann kommt es letztendlich einfach auf den Geschmack des Hörers an, worauf er mehr wert legt, was ihn mehr berührt. Welche Stimmung er hat, usw usw.
Zitat von maulwurfall die diskussionen haben mich glaub ich weich gemacht:
neurosis - i can see you
angesichts von scott kellys dümmlichem zitat auf der deutschen wiki-seite fällt es mir zwar schwer diese band zu mögen aber die "eye of every storm" ist wirklich eine wand...
Das Zitat gegen die Hippiebewegung?
die masse der menschen ist und bleibt einfach dumm... ich kann kellys meinung nachvollziehen, ich halte auch nicht viel davon wenn menschen sich gleichschalten lassen, da ist es gleich worum es geht. Der Idealfall ist ein Haufen von individualisten und keine stereotypen. Die Ignoranz die Hippies auch gegenüber negativen Vibes und Gefühlen an den Tag gelegt haben unterstreicht nur Kellys Meinung. Ich glaube hier gehts Kelly einfach darum dass wie schon bei Tool und MJK die Dunkle Seite als etwas natürliches akzeptiert gehört und die Think for yourself Mentalität. Da sitzen wohl Neurosis und Tool im selben Boot.
Neurosis ist aber keine Band bei der ich mich mit den Mitgliedern identifizieren kann, ich halte mich nur an dem was über die Musik rüberkommt. Ich habe schon immer diesen Aspekt ignoriert, mich interessiert nicht der "Popstar" oder der privatmensch dahinter, mir gehts nur um den Musiker und die Musik. Es wird aber natürlich etwas schwierig wenn es um rassismus, faschismus und ähnliches geht, da fragt man sich schon ob man diese Band dann unterstützen sollte indem man sie bspw. weiterempfiehlt, auch wenn man weiß dass man sich nur an die Musik halten sollte(die in diesem Fall frei von diesen Extremen Einstellungen ist)
also zunächstmal waren die hippies nicht "die masse". das wird oft verkannt, es gab genauso ganz normale jugendliche und jungerwachsene die nichts damit zutun haben wollten. zudem war die gruppe genauso homogen wie jede andere jugend- oder subkultur. mein punkt ist aber eigentlich der, dass man vorsichtig sein sollte, wenn man die dinge kritisiert, denen man seine existenz verdankt: ist die heutige situation ohne die anfänge in den 50/60/70ern vorstellbar? ich zb. mag die musik von grateful dead nicht, aber würde deren konzerte nicht vorschnell als "hölle" bezeichnen. das spielchen mit dem bösen ist ein scheinproblem: wenn du die "dunkle seite" als natürlich akzeptierst, ist sie ja gerade keine "dunkle seite" mehr. insofern kannst du zwar gerne den dualismus "gut und böse" verwerfen, aber dann macht es auch kein sinn mehr von einer "dunklen seite" zu sprechen, die wie du sagst eigentlich "natürlich" ist.
zweitens geb ich dir vollkommen recht: wer musik hört, versucht nicht die ideologien der gruppe nachzuvollziehen. andererseits brennen sich aber ohne zutun bestimmte motive oder eben zitate ins gehirn und die "objektive betrachtung" wankt.
es ging ihm wohl um die Gleichschaltung und Manipulation, Menschen als Geisel von Betäubungsmitteln und der Frohnatur-Lachende und Tanzende Zombies, was ist daran nicht zu verstehen? Kellys Meinung ist absolut vertretbar - auch wenn ich eine Eigene Meinung darüber habe. Warum dir deswegen gleich die ganze Band unsympathisch wird ist mir Schleierhaft. Da sich die Thematik ihrer Musik überhaupt nicht um die Hippiekultur dreht, das war nur ein privates Statement von Scott Kelly.
Bewegungen dieser Größe sind ohnehin zum scheitern verurteilt, Neurosis würden sich ja auch nicht der Hardcore Szene zu- und unterordnen, sie haben sich weiterentwickelt und etwas eigenständiges Geschaffen. Ihre Musikalische Entwicklung macht in diesem Kontext also Sinn, es geht um Eigenständigkeit, Selbstständigkeit und sich nicht zu unterwerfen. Es geht darum Echt zu sein und Ehrlich zu bleiben, Neurosis stehen genau dafür.
mit den Hippies ist es im Grunde wie mit den Religionen, einige Grundsätze und Ideen sind gar nicht so übel, aber an der Umsetzung hapert es bzw. die ist Realitätsfremd.
wie dem auch sei, ich wollte nur nachfragen was genau dich an dem Zitat von Kelly stört.
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cHuck: Isis ist eine dieser Hassliebe bands, ich konnte es noch nie ab wenn solche Bands TYPISCHERweise zu sehr gehypt werden. Ich kenne Isis seit 6 Jahren und hab in jedes Album reingehört, die Oceanic ist für mich das künstlerisch aussagekräftigste Album, aber die Band krankte schon immer daran kaum gescheite Songs zu schreiben oder auf ganz langweilige Mittel zurückzugreifen.
Daher ist es absolut richtig von dir sogar andere Maßstäbe heranzuziehen und Isis gar nicht erst mit dieser ich sag mal "Charakter"-Band Neurosis zu vergleichen, da sind sich sogar Neurosis und Converge ähnlicher, obwohl sie Musikalisch weiter entfernt sind als Neurosis zu Isis.
ich sag jetzt mal wie es für mich ist: nicht Neurosis vs Isis ist eine Geschmacksfrage, sondern Neurosis vs Converge. klingt komisch für aussenstehende, aber es mag auch genügend leute geben die diesen Vergleich nachvollziehen können.(eine nähere Erläuterung findet ihr Unten)
ich kann absolut nachvollziehen wenn bei den meisten votings Isis über Neurosis gestellt wird, Isis gehen leichter ins Ohr und das wars.
ich kann genauso gut damit leben wenn jmd. A perfect circle über tool stellt, auch wenn tool für mich einen größeren bzw. wertvolleren künstlerischen Beitrag leistet.
noch ein treffender vergleich: Coldplay über Radiohead zu stellen.
es ist halt auch einfach so dass so manche leute wohl einfach nicht bereit sind zu leiden, fühlen sich unkomfortabel bei so eindringlicher Musik. Das spiegelt aber im Endeffekt auch die Auffassung von Musik wieder und in den meisten Fällen die fehlende Erfahrung und der mangelnde Zeitaufwand. Es wäre interessant ein Experiment zu starten wo man jemanden damit beauftragt beide Bands(die kommerziell erfolgreichere gegen die scheinbar künstlerisch wertvollere) über längere Zeit zu hören und dann Auswerten wie und ob sich seine Meinung geändert hat. Der Langzeittest über die Hype-Phase einer Neuentdeckung bzw. Trends hinaus. Die Zeit wird schon zeigen welche Band über eine längere Phase haltbar bzw. attraktiv ist.
bspw. könnte er immer noch mehr gefallen an der leichteren Musik haben, aber dafür größeren Respekt vor dem anderen Künstler(Geschmacksfrage) ODER er hat erkannt dass die andere Band tatsächlich mehr zu bieten hat und seine Einstellung zur Musik hat sich allgemein verändert(wie derjenige die Musik sieht und bewertet)
Ihr seht also: Die Frage des Geschmacks funktioniert nicht nur auf 1 Ebene - nicht nur im sofort hier und jetzt Entscheiden, vielmehr stellt sich doch die Frage auf welcher Ebene die Geschmacksfrage gestellt wird: gegenseitiger Respekt oder Ignoranz aufgrund mangelnder Erfahrung/Auseinandersetzung.
DAS zum Beispiel soll Chris Martin über seine Eigene Band gesagt haben: "I don't think we'd be anywhere if Radiohead didn't exist. I think we're like why Diet Coke was big. Because some people couldn't handle Coke. That's how I see Coldplay."
going down faster than the light, going down deeper than the dark
das ist aber verdammt spät, die with teeth hab ich noch mitgenommen, alles weitere habe ich ignoriert.
Trent Reznor ist ein wunderbares Beispiel dafür wie aus einem Talent und viel Energie(Pretty Hate Machine) ein Geniestreich(The Downward Spiral) wurde und dann ein "erwachsenes" und "ausgereiftes" Album kam(The Fragile) bis später seichte Popnahe Musik daraus wurde(With Teeth)...
je besser es Trent in all den Jahren erging, desto zahnloser wurde seine Musik, bis sie für mich komplett belanglos wurde.
going down faster than the light, going down deeper than the dark