aloha ich will mal kurz meine erfahrungen und meine meinung zu
d e p r e s s i o n e n [list]
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und wie ich sie weitestgehend losgeworden bin, schildern. nun ist dies zwar kein gesundheitsforum, doch für mich gehören tool, post rock und depressionen irgendwie zusammen UND ZWAR...
als hauptübel habe ich für mich lichtmangel ausgemacht
lösung für mich:
vitamin d3 (hohe, tägliche dosis)
zwar hat meine hausärztin mir auch schon d3 empfohlen, jedoch war die angeratene dosierung viel zu gering um stimmungsmäßig etwas zu bewirken. erst die hohe dosierung hat mir geholfen nicht mehr in bodenlose stimmungslöcher zu fallen dank dem internet bin ich überhaupt erst auf die idee gekommen hoch zu dosieren, weil ich vorher angst hatte vor überdosierung. vorsicht ist bei diversen füllstoffen in nahrungsergänzungmitteln geboten.
was auch gut für die gesundheit sein könnte:
ausreichend magnesium, viel natürliches Vitamin C, vegane ernährung (d3 gibts auch vegan), wenig zucker, kein stress, raus in die natur - über Robert F. bin ich auf die Faustregel 1000 i.e. D3 täglich pro 11kg Körpergewicht gekommen, wenn die sonne nicht stark genug scheint oder zu tief steht. es gibt einige artikel oder youtube videos zum thema, wann man am besten ergänzt und wann die sonne theoretisch genug kraft hätte um ausreichend d3 zu bilden. den d3-spiegel im blut messen lassen könnte auch sinnvoll sein. ich habe es jedoch eher nach gefühl ergänzt. ...und ich dachte schon ich müsse ein leben lang cannabis o.ä. drogen konsumieren um mich ok zu fühlen
vielleicht konnte ich hiermit ja noch der einen oder dem anderen einen wertvollen tip geben euer mo
Glücklicherweise hatte ich noch nie Depressionen (schlechte Laune schon) trotzdem ich mich relativ vitaminarm ernähre und auch die frische Luft mir nicht so wichtig ist. Bei mir wandeln sich negative Ereignisse eher in Wut um. Aggressive Musik ist da ein gutes Heilmittel. Tool & Post Rock (mal abgesehen vielleicht von Mono) wirken bei mir auch nicht gerade herunterziehend...im Gegenteil...die Musik gibt mir Kraft und hilft negative Stimmungen zu kanalisieren. Von daher hatte ich auch nie das Bedürfnis Drogen zu nehmen (mal von einer Mini-Probierphase an der Uni ausgenommen). Aber ist schön, dass du da rausgekommen bist und gibt bestimmt Leute, denen dein Tipp hilft.
schwieriges Thema, kann man von Geburt an durch seine Veranlagung Depressiv sein ?
Bei dem was ich teilweise denke und sage würde bei mir sicherlich, ich schätze mal, eine mittelschwere Depression diagnostiziert werden. Die Sache ist nur die, dass ich es gar nicht anders kenne und daher anders damit umgehe als jemand der vllt. aus allen Wolken fällt und plötzlich Suizidgedanken hat und unbedingt Hilfe braucht. Aber ich lag oft genug "wie ein Stein" in meinem Bett und dachte mir: "Was wäre eigentlich so schlimm daran nie wieder aufzuwachen?" Den Tod habe ich oft als süße Erlösung angesehen, aber echte Suizidgedanken oder gar einen Suizidversuch habe ich nie unternommen, vllt. bin ich einfach zu faul und/oder zu feige dazu. Keine Ahnung.
Ich komme alleine gut klar und sehe in Trauer und Schmerz auch die Schönheit und die Wahrheit. Menschen die euphorisch durchs Leben wandern und einfach zu positiv wirken sehen die Welt nicht wie sie ist oder müssen vieles ausblenden und ignorieren um so durchs Leben zu wandeln. Ich für meinen Teil finde es wichtig und richtig die Wahrheit zu chasen und nicht als dummer Naivling, der nur seinen niederen Gelüsten frönt, zu sterben. Wir leben immer mehr in einer oversexten Welt voller Eitelkeiten und Egos, "Ich ich ich!" - Wenn die Menschheit sich weiterentwickeln will(als Gesellschaft) dann muss sich vor allem etwas in den Köpfen ändern. Diese Welt mit diesem System ist zum Scheitern verurteilt und erinnert immer noch an die Wildnis, Fressen oder gefressen werden, Balzverhalten und Imponiergehabe, sich/seine Gene Durchsetzen, usw. - Ich sehe noch viel primitives Denken und Handeln wenn ich mich umschaue.
Aktuell sieht es so aus dass es beruflich und privat sehr gut läuft, habe in letzter Zeit echt Glück gehabt, aber auch das ändert weder meinen Charakter, noch meine Einstellung und Ansichten. Anstatt euphorisch zu werden genieße ich es endlich wieder abschalten zu können, besser schlafen zu können, etc. - einerseits finde ich das "vernünftiger" und andererseits hängt es wohl damit zusammen dass ich zu lange gelitten habe und einfach auch ein Realist bin. Ich genieße einfach nur die Ausgeglichenheit die ich zurzeit verspüre.
Menschen die ihr Glück und Freude offen ausleben und das alle anderen wissen lassen haben mich schon immer getriggert. Kann damit einfach nicht viel anfangen. Das hängt aber wie gesagt vor allem mit dem zusammen was ich im mittleren Abschnitt geschrieben habe.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
Zitat von OrphanedMenschen die ihr Glück und Freude offen ausleben und das alle anderen wissen lassen haben mich schon immer getriggert.
Word! All diese Händchen-Halter und Baby-zur-Schau-Steller sind einfach nur nervtötend.
Dass ich nicht depressiv bin, heißt übrigens nicht, dass ich mit einem Grinsen durch die Welt laufe. Ich hatte auch harte Zeiten hinter mir, beruflich und privat, wobei das private Unglück, das über mich vor über 8 Jahren hereingebrochen ist, wahrscheinlich mein Leben lang andauert. Aber lieber kompromisslos treu bleiben als sich mit der dritten oder vierten Wahl zufrieden zu geben. Worauf ich mich noch freue ist das GY!BE-Konzert in Dresden, eigentlich so ziemlich die letzte Band auf meiner Must-Have-Seen-Liste. Ich teile deine Gesellschaftskritik voll und ganz, Orphaned. Aber an ein Happy-End glaub ich auch nicht. Immer wenn mal eine gute Entwicklung eingesetzt hat, wurde sie durch etwas noch viel Schlimmeres abgelöst (s. Nationalsozialismus nach den Demokratiebildungen in Europa). Die Menschheit wieselt sich so durch und erhofft sich so eine weitere Existenzberechtigung zu erschleichen anstatt die Welt zum Bessseren verändern zu wollen. Das nervt mich sehr, aber es gibt ja noch die Asteroiden...
Als Kind war ich depressiv so bis 16-17. Das kam aber durch familiäre Umstände weil ich sehr früh meine Mutter verloren hab und als Einzelkind mit meinem Vater alleine war. Keine Geschwister zu haben mit denen man das Leid teilen kann. Als Kind verarbeitet man das anders als ein Erwachsener. Mein Vater war damit auch oft überfordert aber er ist ein toller Mensch der alles gegeben hat was er konnte. Damit meine ich nicht das Finanzielle sondern als Vater, als Mensch, als Freund. Trotzdem hat mir die Mutter gefehlt und ich habe sehr getrauert. Ich trauer bis heute um sie.
Dann kam bei mir noch eine scheiß Beziehung dazu mit einem Typen der mich oft richtig beschissen behandelt hat. Dazu meine Angst ihn zu verlieren und wieder alleine zu sein. Also hab ich zu viel ertragen und mit mir machen lassen. Als er die Beziehung beendet hat brach für mich die Welt zusammen obwohl es eine Erlösung hätte sein müssen.
Ich habe meine Heimat in der Nähe von Luxembourg verlassen und lebe jetzt im hohen Norden Deuschlands. Es hat alles ganz gut geklappt und ich habe mir alles aufgebaut. Kleine Wohnung, Beruf, gesichertes Einkommen, einen netten Freundeskreis und es gibt auch jemanden mit dem ich mein Leben teile. Ich bin nur nicht bereit für Ehe, Familie oder so. Ich kann keine Verantwortung für andere Menschen oder Kinder übernehmen. Vielleicht irgendwann aber noch nicht jetzt.
Ich habe mein Leben komplett gedreht und neu angefangen. Der Schlußstrich war nötig. Zu meinem Vater habe ich sehr guten Kontakt und er kommt so oft wie möglich her und macht Urlaub am Meer. Er findet es gut, dass seine Tochter in einer Urlaubsregion lebt und glücklich ist.
Oft muss man sein Leben neu anfangen um sich von Altlasten zu befreien. Vergessen kann man nie aber einen Schwamm drauf packen und nach Vorne gucken kann man immer. Ich habe seit dem keine Depressionen mehr gehabt. Es gibt bessere und schlechtere Tage aber es Depression zu nennen wäre der falsche Begriff. Ich weiß was Depressionen sind, ich kenne die Frage, warum man nicht endlich Schluß macht und das beendet. Ich hatte oft keine Antwot auf die Frage "Warum bist du noch hier?"
Heute habe ich die Antwort wieder. Weil ich mein Leben liebe und weiß, dass es Menschen gibt die mich lieben und die mich vermissen würden.