Breaking Bad ist vorbei.... puh, erst einmal durchatmen.
Vorsicht - folgender Text enthält SPOILER!!!
Ich bin echt froh, dass ich diese Serie quasi von Anfang an mitverfolgt habe. Dieses Format hat mich zu einem richtig kleinen Serienjunkie werden lassen. Früher hatte mich nur Six Feet Under mal angefixt, dann die erste Staffel Sopranos. Aber erst die grandiose Story von Walt, Jesse, Hank und Co haben mich richtig in die Materie einsteigen lassen. Man fieberte von Staffel zu Staffel und versuchte sich dazwischen mit anderen Drogen bei der Stange zu halten, wie The Wire (kommt gleich nach Breaking Bad), Sopranos, Game of Thrones, House of Cards oder auch leichte Kost wie The Walking Dead, Sons Of Anarchy (überbewertet) und aktuell Fringe.
Und nun ist alles vorbei. Walt ist wie erwartet gestorben, Jesse seinem Horror-Gefängnis entronnen und die Nazischweine schmoren in der Hölle. Oft ist es ja so, dass die letzte Folge nicht die Beste sei. Bei Breaking Bad ist es meiner Meinung nach ebenso, dennoch auf unvorstellbarem hohen Niveau. Ozymandias war das größte überhaupt, ließ einem mit offenem Mund fassungslos dasitzen und war der Abschied von Heisenberg. Nun kämpfte Walter White in den letzten beiden Episoden mit sich selbst und den Scherben, die er hinterließ. Angefangen mit dem stillen Momenten beim Besuch bei seinen alten Kollegen Gretchen und Elliot. Hier spielt er sein gefürchtetes alter Ego, um zu bekommen, was er will: Sein Blutgeld für seine Familie. Danach der Schachzug mit Todd und Lydia im Cafe, wobei letztere (wie schon viele vermuteten) durch das Rizin vergiftet wird... Als die Kamera kunstvoll von oben auf ihr Kaffee zoomte und das Gift sich auflöste, hatte ich schon meine Genugtuung. Das Drogenimperium war zerstört, es ist nur noch eine Frage der Zeit und der Vertrieb des blue meth ist Geschichte. Wäre da nicht Skinny Pete und Badger, die in ihrem letzten humoristischen Auftritt Walt klar machen, das Jesse noch lebt. Walt will mit allem abrechnen, entschuldigt sich und verabschiedet sich bei seiner Frau... oder eher, was von dem seelischen Wrack noch übrig ist. Walt jr. sagt er als gebeutelter Vater nur aus der Ferne lebewohl. Alles grandiose Szenen vor dem großen Showdown. Es wird deutlich, dass Heisenberg wie ein Motor Walt am leben erhielt. Er ist sein Mr. Hyde, der ihn über die wachsende Misere hinwegsehen ließ. Doch das Chaos war perfekt und das eigentliche Ziel, seine Familie finanziell zu sichern, verschwand immer weiter unter dem Leichenberg.
Ich dachte mir schon am Anfang der Staffel, dass Walt nicht in Rambo-Manier mit dem MG in der Hand alles über den Haufen schießt. Doch die hydraulische ferngezündete Aparatur ist echt typisch Breaking Bad. Jesse darf darauf sich persönlich um seinen psychopathischen Peiniger Todd kümmern und der angeschossene Walt erledigt, was von Jack übrig ist. Walt lässt ihn genauso wie Jack bei Hank nicht seine letzten Worte aussprechen. Die finale Szene zwischen Walt und Jesse ist mit allen möglichen Emotionen gespickt, doch es eskaliert nicht. Jesse sieht, dass Walt eh verbluten wird und vergönnt ihm dem Gnadenschuss. Er flüchtet mit ergreifenden Gefühlsausbrüchen. Walt selbst findet sich zuletzt in dem Nazi-Meth-Labor wieder. Alte Erinnerungen kommen hoch, Zeiten an die er mit einem Lächeln zurückblicken kann. Zusammenbruch, Tod, Polizisten, die mit gezogenen Waffen über ihn hinweglaufen, Ende.
Walts Tod war mir von Anfang an klar (spätestens durch sein Krebs), es ging mir hauptsächlich darum, dass Jesse es schafft da heraus zu kommen. Er musste am meisten schlucken in der ganzen Serie und geriet immer tiefer in den Strudel in den er sich mit Walter eingelassen hatte.
Danke Vince Gilligan.
P.S. Nach der Meldung von Walters Tod kann sich nun auch endlich Huell wieder aus seinem Haus trauen... man muss der hungrig sein.
Ich muss sagen, es ist einfach nur meisterhaft, wie diese Serie zum Ende gebracht wurde. ALLE Fans, mit denen ich gesprochen oder was ich so gelesen habe, sind vollends begeistert und hätten sich kein besseres Ende vorstellen können. Einfach nur schön.
Mir ist erst richtig beim zweiten Schauen ganz klargeworden, was für ein geniales Ende das war. Die Szene mit Gretchen und Elliot einfach göttlich.
konstruierte Stellen und "Glück" braucht es immer, das gehörte aber auch schon immer zu BreakingBad, 100% nüchternen Realismus und pure Vernunft haben ja auch irgendwie nichts in einem Film oder Serie verloren, komischerweise ist das aber erst seit den letzten 8 Folgen so, dass die Fans immer kritischer alles beäugen und ihnen klar wird dass viele Dinge auch anders hätten laufen können.
Ozymandias sollte und müsste nächstes Jahr den Emmy für die beste Regie bei einer Drama-Serie gewinnen, dieses Jahr wurde BB einige Preise vorenthalten, aber die zweite Hälfte von Staffel 5 war eh besser, so fügt sich nächstes Jahr alles zusammen und BB wird alles abräumen.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
Hier gibbets doch einige Mogwai-Begeisterte: Handelt sich um eine französische "Zombie-Serie", in einer gutbürgerlich verschlafenen Bergstadt kommem aufmale Tote wieder und tun, als sei alles normal. Und Mogwai haben den Soundtrack dazugesteuert. Sehr ruhig und unterschwellig alles, garkein Gemetzl oder so.
Zitat von OrphanedDiese Woche Death Note und letzte Woche Berserk.
ohja, hab letzte woche death note die letzten 5 Folgen überflogen. nachdem ich bei den mangas irgendwo bei nummer 13 hängengeblieben bin, war ich anfangs begeistert von der serie, da aber auch bei den letzten 5 folgen gestoppt, letzte woche diese mal überflogen.....leider haben sie den spannungsbogen völlig überzogen......
Tja...diese gewisse person zu entfernen...die wussten was für eine herausforderung das werden würde... haben sich am ende irgendwie durchgewuselt. Das mit der Yotsuba group war ja mal ne kuriose sache, kaum hats angefangen, schon wars vorbei... und am ende lag es nicht an light - es war nicht sein fehler. Viele regen sich darüber auf dass die autoren faul geworden sind und fragen sich woher N wusste wer Kira X ist.
Was mich auch stört ist wie light in folge 7 den namen herausgefunden hat - er wurde nervös und aufdringlich und die dame war übervorsichtig...aber glück gehört wohl auch immer dazu... die ersten 10 folgen waren jedenfalls die besten.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
Sagt mal, hat jemand von euch die 4. Staffel von Boardwalk Empire gesehen?
Die war jetzt aber mal richtig stark. Soviel parallel verlaufende Handlungsstränge, die erst kurz vor Ende zu einem explosiven Paket geschnürt worden. Klasse Schauspieler, super Story, geniale visuelle Umsetzung... Was will man mehr?
Wenn Empire so weiter macht, wird die 5. Staffel der shit.
Achtung Spoiler! Ich denke mal in der nächsten Staffel geht es dann um den Aufstieg und Fall von Al Capone, da diese Story-Line fast als einzige nebenher lief.
Zitat von Rings of SaturnSagt mal, hat jemand von euch die 4. Staffel von Boardwalk Empire gesehen?
Die war jetzt aber mal richtig stark. Soviel parallel verlaufende Handlungsstränge, die erst kurz vor Ende zu einem explosiven Paket geschnürt worden. Klasse Schauspieler, super Story, geniale visuelle Umsetzung... Was will man mehr?
Wenn Empire so weiter macht, wird die 5. Staffel der shit.
Hmmm; irgendwie bin ich ja fast versucht wieder mal reinzuschauen, aber ich hab die ersten beiden Staffel Boardwalk Empire angeschaut, und fand das die ganz Serie rapide von Folge zu Folge enorm schlechter wurde. Ich hatte pausenlos das Gefühl als Zuschauer verarscht zu werden; einerseits bekommt man immerwieder nettes Eyecandy und gute Schauspieler, andererseits ist die Handlung manchmal zum Haare rausreißen. Sieht man mal davon ab das keine der halbwegs größeren Rollen auch nur irgendwie für mich plausibel und in sich geschlossen wirkt. Man meint fast das die Figuren immer für eine Episode geschrieben sind, und dann für das Drehbuch der nächsten Episode total umgewurschtelt werden. Nucky war mir am Ende von Season 2 genauso Fremd wie zum Anfang der ersten Folge. Vielleicht wollte man einen möglich vielseitigen und ambivalenten Hauptcharakter, für mich war seine Figur aber die absolute Willkür.