Zitat von KGDie Ökonomie einer jeglichen Staatsräson (Foucault nennt das dann generell die politische Ökonomie), also die Selbstbegrenzung und Selbstregulation einer Regierung hat ja nach wie vor folgende Ziele: Bereicherung des Staats, Wachstum der Bevölkerung, und der Unterhalt der Bevölkerung (Ziele die man im Fall Israel, da es ja noch so ein junger Staat ist, sehr gut sehen kann), indem der Wettbewerb zwischen den Staaten auf (für den Staat) geeignete, und immer erfolgreiche Weise gesichert ist.
die frage ist nur, ob man als staat ständig diesen konkurrenzkampf im auge haben sollte. was wirtschaftlich vielleicht funktioniert, weil sich alles "höher" schraubt, macht politisch, also eigentlich in dem auftrag, das beste für die menschen herauszuholen, recht wenig sinn. es kommt halt auf das ziel des staates und des individuums an sich an. will man vorderrangig wohlstand erzielen, ist die politik des kramphaften "ich-will-der-beste-sein"s vielleicht über eine kurze zeit erfolgreich, will man das zusammensein der menschen stärken, muss man auch daran denken, dass es noch andere staaten gibt und darf nicht die wohlstandsbestrebungen einzelner gruppen (lobbies) befriedigen. ansonsten stimme ich dir zu. und goku hat natürlich auch recht, dass die ökonomie, die das alleinige ziel hat, ihren eigenen wohlstand zu vermehren nicht die macht über etwas erlangen darf, dass das ziel hat, die ganze bevölkerung zu befriedigen. von daher würde eine verstärkte liberalisierung nicht zu mehr wohlstand und mehr "freiheit" führen, sondern würde neue machtstrukturen ausbilden lassen, die unberechenbarer sind. dann gäbe es (noch mehr) plutokratische oder "manchester-kapitalismus"-ähnliche Verhältnisse. macht wird immer existieren (solange es das böse und viele menschen gibt ). nur würde sie sich dann auf die wirtschaft verschieben, die die gehälter und arbeitsbedingungen selber festlegen könnte und ohne kontrollinstanz wahrscheinlich auch beides nicht besonders hoch ansetzen würde um des profits des eigenen unternehmens willens. nach dem fall der sowjetunion und der fehlenden bedrohung hat sich vieles in richtung selbstbereicherung und dekadenz weiterentwickelt, was auch den staat mit beeinträchtigt hat. gewissermaßen legt er sich die bedrohung jetzt selber auf. die menschheit funktioniert immer so, dass sie nur durch katastrophen lernt. mal sehen. wohin der liberalisierungswille noch hin führt.
denkt euch die Arbeitsschutzgesetze und die Arbeitsgerichte weg, ich glaube nicht an eine "natürliche Regelung" alleine durch die Marktwirtschaft wie man es beim Preis hoch und heilig verspricht, die Ökonomie ist auch nichts anderes als der nackte Kampf ums Überleben, fressen oder gefressen werden - Optimierung bis an die Schmerzgrenze mit der Ausrede in der Hinterhand dass man ja Konkurrenzfähig bleiben muss, es ist ein ewiger Wettlauf gegen die anderen, ein täglicher Kampf. Die Marktwirtschaft ist ein Schlachtfeld und bestärkt nur die These dass das Leben nun wirklich kein Ponyhof sei. Es kann aber nicht sein dass wir nur dazu am Leben sind um uns gegenseitig zu sabbotieren, abzuschlachten und auszustechen. Genau deswegen versuchen wir ja Zivilisiert zu sein und das zu bewahren, Kultur, ein friedliches Miteinander... und dafür brauchen wir ein Souverän das klare Strukturen und Rahmenbedingungen vorgibt. Nicht mehr, nicht weniger. Auf die Marktwirtschaft würde ich mich da nicht verlassen, denn die Ökonomie hat keine soziale Verantwortung und auch kein soziales Gewissen, sie ist nur eine Maschine die weiterlaufen muss.
Und es wäre eine Schande für den Menschen und der Kultur im Allgemeinen, wenn wir uns darauf reduzieren lassen würden wieviel schwachsinniges Zeug wir wem an welchem Quartal, zu welchen Konditionen usw. verkaufen. "Zeit ist Geld" und am besten bin ich so flexibel dass ich zu jederzeit überall verfügbar bin, etc.
Produzieren und Verkaufen, Produzieren und Verkaufen, im Überfluss und mehr als uns gut tut, zu viel Produzieren und nicht genügend verkaufen können, scheissegal, obs jetzt überhaupt verlangt oder gebraucht wird, hauptsache Produzieren und Loswerden.
Der Mensch sollte sich mit etwas anderem beschäftigten als damit wie er am besten Karriere macht, sich gegen andere Durchsetzt(mit welchen Mitteln auch immer) oder Dinge verkauft und vermarktet, weil Geld ja das wichtigste überhaupt zu sein scheint. Ich verabscheue diese Entwicklung immer mehr, für die Opportunisten, nimmersatten und aufmerksamkeitsgeilen unter uns ist das momentane System und Kräfteverhältnis natürlich ein Fest.
Etwas weniger Kapitalismus in jedermanns Leben würde das Leben für alle etwas erträglicher machen.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
gibts von dem alva noto denn auch was, das nicht nach diesen abschreckanlagen klingt, die einbrecher nachts von grundstücken mit diesen ultrahohen tönen verjagen sollen?
er ist körperlich, rein physisch, unhörbar für mich.
bringe mir grade selber bisschen gitarre spielen bei (eins der ewigen bucket-list-dinge), wollte jetzt mal mit demon host von timber timbre anfangen und hab wohl zum ersten mal in meinem leben so cover-videos bei youtube geguckt, weil man da teils gut auf die finger gucken kann und sehen wie die das so machen.
und irgendwie hat mich das grade unerwarteterweise übelst absorbiert. scheiße, weil ich eigentlich viel zu tun hab, aber wie cool ist zum beispiel das cello-cover mit männlichem gesang von joanna newsoms cosmia? http://www.youtube.com/watch?v=arrlemmR2xg&feature=related
was es alles für talentierte leute gibt! ein nicht so originelles, aber brutal gutes cover von sawdust and diamonds (!): http://www.youtube.com/watch?v=0LKTR3Ji3NE&feature=related wie lang man das wohl üben muss um das so hinzukriegen...
I gave up half my heart and you gave a half-hearted shrug