Nein, eigentlich nicht... ich meinte nur damit, dass Tool nunmal Tool sind und die großen Innovationen eben ausbleiben, zumindest für einen der die Band schon länger kennt und eben auch selber älter geworden ist. Dinge wiederholen sich, immer und immer wieder... Musik macht meist besonders Spaß, wenn Sie frisch ist, neu... oder es zumindest einmal war und man damit eine Menge erlebt hat. Beim x-ten Tool-Album verbindet man halt immer weniger mit Erlebnissen.
Das wird jüngeren Fans (wenns die denn überhaupt gibt) wahrscheinlich anders gehen. Für sie wird 10.000 Days und dann Lateralus wahrscheinlich die referenz sein... und sie verbinden eben damit viel... oder so...
Delusions There is no greater joy than soaring high on the wings of your dreams, except maybe the joy of watching a dreamer who has nowhere to land but in the ocean of reality.
Zitat von DaedalusMusik macht meist besonders Spaß, wenn Sie frisch ist, neu...
Genau so ist das. Man will immer wieder was neues aber es gibt Zeiten, da kommt man auf keinen grünen Zweig. Was man hat, kennt man in- und auswendig. Was man neues hört gefällt einem aber nicht.
So kommt es dann zu der Situation, dass man minutenlang vor dem CD-Regal sitzt und nicht weiß was man hören will. Alles was so in Richtung Progressive Rock/Metal geht ist sehr erschöpflich. Nicht dass es da nicht ausreichend Bands gibt, aber es gibt wenig richtig gute Bands. Die meisten dudeln sich innerhalb von 3-5 Durchgängen ab. Oder man hält schon den ersten Durchgang nicht aus.
Dann bleiben eine handvoll Bands und Alben die man hören kann. Natürlich kommt es dann zu Verschleisserscheinungen.
So gesehen machen Tool ja auch nichts falsch. Aber es dreht sich alles im Kreis und 10,000 days hat nichts neues geboten. Deshalb ist es nicht schlecht, aber eben abgenutzt.
Nein, ich brauche keine Tipps in Richtung Hip Hop. Danke! Wirklich nicht!
Gut ausgedrückt. Sehe ich genau so, abgesehen von der Tatsache, dass ich manchmal durch fehlenden Musikneuzugang so gefrustet bin, dass ich das mit den Hip Hop Empfehlungen tatsächlich überdenke
Zitat von Daedalus Das wird jüngeren Fans (wenns die denn überhaupt gibt) wahrscheinlich anders gehen. Für sie wird 10.000 Days und dann Lateralus wahrscheinlich die referenz sein... und sie verbinden eben damit viel... oder so...
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das im Rückwärtsgang aussieht, ich meine, ist man dann bei der Undertow gelangweilt? Oder findet man ab der Lateralus alles einfach nur blöd? Ich allerdings hab diese "Verbindung"/Erlebnisse wasauchimmer nie vom Erscheinungsdatum abhängig gemacht, selbst, wenn ich bei einer Band spät eingestiegen bin.
ausschlaggebend ist wohl eher, welches album das erste ist bzw. welches als erstes zündet. aber prinzipiell stimmts, oft sind die sachen, welche an erinnerungen gekoppelt sind (zb erste euphorie-welle), die dann die emotionale wirkung erheblich verstärken. das muss jetz nicht ans erscheinungsdatum gekoppelt sein, doch glaub ich ist's wahrscheinlicher, einfach weil man bei nem neuen release von der vermarktung aufmerksam gemacht wird. (sorry wenns schwer verständlich ist, hab schon bisl was intus)
Aber kann man nicht auch Musik abseits von Nostalgie, Affekt und Emotion goutieren? Die Güte einer musikalischen Produktion ist doch nicht zwangsweise an die Biographie des Hörenden gekoppelt. Muss man immer alles weg vom Werk, hin zur persönlichen Rezeptionsgeschichte interpretieren?
nein, eh nicht. verabsolutieren kann man dass nicht. aber es trägt viel zur subjektiven wahrnehmung einzelner lieder oder kompletter alben bei.
zu der meisten musik, die ich höre, hab ich keinen "besonderen moment" in erinnerung. oft hör ich musik nur aus der guten (wie auch schlechten) laune heraus. wär anders auch viel zu anstrengend, wenn man nicht einfach mal abschalten und die musik den rest machen lassen könnte.
im nachhinein betrachtet gibt man liedern oder werken aber mehr anerkennung, wenn man eine persönliche verbindung hat. das macht die andere musik nicht schlechter, doch gibt es einfach für jeden ein paar lieder, die besonders sind. rein subjektiv.
Zitat von El KokoloresDie Güte einer musikalischen Produktion ist doch nicht zwangsweise an die Biographie des Hörenden gekoppelt. Muss man immer alles weg vom Werk, hin zur persönlichen Rezeptionsgeschichte interpretieren?
Nö das hat so niemand gesagt. Es ging doch eher darum, dass manche Leute Aenima oder Lateralus besser finden als 10,000 days. Das erklärt sich dadurch, dass für diese Leute Aenima oder Lateralus sehr wahrscheinlich der Einsteiger bei Tool war. Damit verbindet man etwas.
Kam dann Jahre später 10,000 days, war die Erwartungshaltung sehr hoch und man kann dieses frische Hörerlebnis nicht mehr erleben. Ob im Fall von Tool, Aenima, Lateralus oder 10,000 days besser oder schlechter ist, sei mal dahingestellt. Das wird sich bei jeder anderen Band ziemlich gleich verhalten.
Jüngere Fans sind bei 10,000 days eingestiegen und empfinden Aenima oder Lateralus vielleicht als gar nicht so toll.
Natürlich kann man nicht jede Band und jedes Album mit bestimmten Erlebnissen oder Situationen verbinden. Vielleicht fällt dann die Bewertung auch objektiver aus.
Lerne ich heute eine neue Band kennen und höre mir erst mal 10 Lieder bei youtube an, bevor ich mir von denen ein Album kaufe, dann steht da eher kein persönliches Erlebnis dahinter.
Weil wir heute auch ganz anders reagieren als vor 10 Jahren. Vor 10 Jahren haben wir irgendwo durch Zufall ein Lied einer Band gehört, sind in den Plattenladen gegangen und haben uns das Album gekauft. Dann kam dieses erste Erlebnis als Gesamtwerk zu uns.
Heute hören wir uns einzelne Fetzen auf youtube an und wissen gar nicht aus welchen Alben die Songs kommen. Da kann kein "persönliches Verhältnis" zu einem Album aufkommen.
Aber genau das fehlt in unseren Hörgewohnheiten. Musik wird konsumiert wie ein neues Deo. Nimmt man halt mal mit und wenn es dann doch nicht so gut ist kauft man es eben nicht wieder.
Zitat von 0tarion Es ging doch eher darum, dass manche Leute Aenima oder Lateralus besser finden als 10,000 days. Das erklärt sich dadurch, dass für diese Leute Aenima oder Lateralus sehr wahrscheinlich der Einsteiger bei Tool war. Damit verbindet man etwas.
Stimmt. Und genau, weil es dort drum ging, habe ich obigen Text geschustert. Die Unterscheidung zwischen der Aenema und der Lateralus und der Aenema und der 10.000 Days und der Lateralus und der 10.000 Days und der 10.000 Days und Best of Britney ist doch auch eine, wie ich oben erwähnte, die nicht nur über die Erzählweise des eigenen musikbiographischen Lebenslaufs herauszuarbeiten ist.
Es ist natürlich in einem Forum einfacher, sein Gefallen für ein Album durch die Entdeckungsgeschichte zu formulieren, und eben nicht am Werk zu argumentieren: die Sprache, die wir sprechen ist ja eine saloppe, und kein angestrengter Musikwissenschaftssprech. Aber trotzdem vermisse ich gerade bei der Diskussion um das Werk Tools eine Distanzierung vom selbst.
Und dass sich nun die Hörweisen und Konsumverhalten verändert haben, man sein - ob dass jetzt zum schlechten hin geschehen ist, dass weiß ich wirklich nicht. Aber darüberhinaus hüpfe ich weder durch youtube-Songs, noch erwarte ich von einem Album ein erlebnisreiches Gesamtkunstwerk.
So war es auch von mir nicht gemeint. Ich wollte nur darauf Hinweisen, dass sich im Leben eben alles wiederholt. Wenn man nun mit 10.000 Days auf Tool aufmerksam wurde, dann ist das eben keine Wiederholung. Durch die Masse an Musik ob nun Progrock oder beliebige andere Richtungen und das zumeist recht festgefahrene Konzept von Bands und oder den Menschen dahinter, wiederholt sich eben alles umso älter man wird. Letztlich wohl auch für die Musiker selbst, was oft in einer Auflösung der Band gipfelt, ausser man muss noch teure Verträge erfüllen. Dann wirds sowohl für den Höhrer als auch für den Protagonisten meist recht gruselig.
Dies zieht sich ja durch alle Lebensbereiche, wie die x-te Freundin und immer wieder bringt man sich selbst und seine sich nie ändernden Fehler mit ein (visa versa) Oder Filme wo der x-te Zombie aufsteht... gut mal isser schnell, mal kriechen Sie nur... der x-te Mordfallfilm... und mit steigendem alter, weiss man meist wie es ausgeht... der x-te Liebesfilm (Böser Mann trifft liebe Frau, böser Mann doch nicht so böse, wie sie später merkt... und peng)... diese Liste könnte man bis zum Sankt-Nimmerleinstag fortführen.
Deshalb habe ich (um zum Thema zurück zu kommen) 10.000 Days relativ spät entdeckt... in einer Zeit, wo ich von meiner Stimmung ausgehend Tool hören wollte... lag bestimmt schon 1-2 Jahre im Regal... Undertow, Aenima, Lateralus waren so altbekannt... das hat mich nicht geflashed... aber genau zu dieser Zeit war 10.000 Days genau richtig... dehalb muss ich sagen, dass ich das Album weder schlechter noch besser finde als die anderen Alben, sondern es hat mich mal zu einer bestimmten Zeit kalt erwischt... und das ist halt Tool. Vom technischen Standpunkt und auch von einem kreativen Standpunkt her kann man jetzt nicht gerade behaupten 10.000 Days wäre schlecht... ich finde es sogar sehr gelungen muss ich sagen, auch wenn mein Lieblingsalbum "Undertow" ist.
Trotzdem liegen alle Toolalben seit langer Zeit nur im Regal, weil es eben Tool ist... und nicht TripHop oder ähnliches was ich im Augenblick gerne höre... oder oft auch einfach gar keine Musik, weil sie mich langweilt
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hehe... jo, wollte damit auch keine Wertigkeit vermitteln
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Das wird es sein! Macht aber auch nix... jedem das seine!
Ich war noch nie ein analytischer Kunstkenner... das nennt man "emotionsgeleitet"
Aber: Was hat Gott nun damit zu tun? ^^
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