wirklich? schade... dann wirds wohl so ähnlich wie bei der damnation laufen: ein paar schöne lieder, doch am ende ein irgendwie unbefriedigendes gefühl...
aber naja, noch ist nicht aller tage abend, hörst du, robin!
Ich denke, man wird die Heritage nicht mit der Damnation vergleichen können, weil die Heritage musikalisch schon mal in eine ganz andere Richtung gehen wird, wovon wir nun einen kleinen Vorgeschmack bekommen haben. Aber sicher darfst du dein Unbehagen, dass es keine Growls geben wird, zum Ausdruck bringen. Da wirst du sicherlich nicht der einzige sein. Ich urteile erst, wenn ich es in Gänze gehört habe...
Warum muss sich ein Opeth Album ohne Growls wie Damnation anhören? Hat sich Opeth nur durch Mikaels Growls identifiziert? Können sie nicht auch was ganz anderes machen? Können Opeth nur Growls oder Damnation spielen? Was ist denn das für eine Grütze? Waren alle Songs ohne Growls gleich Damnation-like? Da kommt was ganz anderes. Jede Wette! Und das ist gut so. Der neue Song gefällt mir. Passt und verspricht schon einiges. Eben mal etwas anders, aber nicht ganz anders. Klingt trotzdem unverwechselbar nach Opeth.
versteh mich nicht falsch, ich glaube nicht dass das album sich wie damnation anhören wird, nur dass es einen ähnlichen gesamteindruck meinerseits hinterlassen könnte, eben durch die fehlende "harte" seite. opeth haben sich nicht durch mikaels growls identifizert, aber durch den tollen und unverwechselbaren stilmix von einerseits prog/psychedelic rock und andererseits death metal, und insofern die geniale stimme von mikael auf beiden seiten. ich bin mir relativ sicher, dass das album wunderbar wird, der song verspricht schon sehr viel. ich bocke hier auch nicht rum dass sich ne band in eine andere richtung entwickelt. nur stell ich mir den mix von solchen stücken wie "the devil's orchard" und fetten death metal-parts überaus genial vor, auch wenns wieder in altbekannte songstrukturen münden könnte. mir würde auch nur eine kleine düstere stelle reichen glaub ich.. lasst mich doch ein bisschen träumen
Ich weiß wirklich nicht wo Opeth damit hin wollen und was das sein soll. Damnation ohne zusammehängende Melodien, tausend Fragemente aus Rock und Jazz. Metal gleich Null! Zeitweise depri (Famine) oder schön (???) ... abwarten.
Das muss man wohl erst mal zwei Wochen, drei mal täglich hören und danach in Ruhe drüber nachdenken.
Ich weiß nicht ob ich es danach an die Wand klatsche oder ganz super genial finde.
Es ist definitiv genau das Gegenteil vom neuen Dream Theater Album. Das ist sehr eingängig, positiv, überzeugt sofort. Es gefällt einem oder halt nicht.
Aber mit Heritage wird erst mal niemand wissen wo hin damit. Was das soll weiß der Geier.
Hab gestern das neue Jethro...ehm...Opeth-Album gehört. Technisch auf ziemlich hohem Niveau, wie man's ja auch von denen kennt. Der Sound ist sehr gut auf dem Album, wurde ja auch alles mit analoger Technik aufgenommen. Will das aber erst einmal sacken lassen, bevor ich konkret darüber urteile. Mein erster Eindruck ist irgendwas zwischen langweilig und wow, wobei das letztere sich lediglich auf die technische Versiertheit der Schweden bezieht...hm.
Opeth sind erwachsener geworden. Gefällt mir streckenweise doch ganz gut, es wundert mich nur, dass ich nach Watershed überhaupt noch reingehört hab.
Zitat von 0tarionDas muss man wohl erst mal zwei Wochen, drei mal täglich hören und danach in Ruhe drüber nachdenken.
Naja, also so viele Hördurchgänge wird man nicht brauchen Mir reicht einer. Ganz nett, besser als erwartet. Technisch top (Gesang sicher nicht), künstlerisch größtenteils belanglos.
Zitat von 0tarionDas muss man wohl erst mal zwei Wochen, drei mal täglich hören und danach in Ruhe drüber nachdenken.
Naja, also so viele Hördurchgänge wird man nicht brauchen Mir reicht einer. Ganz nett, besser als erwartet. Technisch top (Gesang sicher nicht), künstlerisch größtenteils belanglos.
Stimmt. Um letztes Urteil fällen zu können, bedarf es wirklich nicht mehr als ein Hördurchgang.
Hm, wenn das stimmt, dann wäre ich wahrscheinlich gar nicht hier. Nach dem ersten Hören von Lateralus, habe ich die Cd unbewegt ins Regal gesteckt. Erst nach mehrmaligem Hören hat mich das Album in seinen Bann gezogen. Es gibt Alben, die Zeit brauchen. Aber meistens sind es Alben von Bands, mit denen man sich zum ersten Mal beschäftigt. Deswegen denke ich, dass mich meine Urteilskraft dieses Mal nicht trügt, wenn ich sage, das neue Opeth-Album sei langweilig, weil ich diese Band schon kenne. Die Erwartungshaltung ist in diesem fall eine ganz andere, als wenn ich Album Y von Band X zum ersten Mal höre.
Zitat von DÆveHm, wenn das stimmt, dann wäre ich wahrscheinlich gar nicht hier. Nach dem ersten Hören von Lateralus, habe ich die Cd unbewegt ins Regal gesteckt. Erst nach mehrmaligem Hören hat mich das Album in seinen Bann gezogen. Es gibt Alben, die Zeit brauchen. Aber meistens sind es Alben von Bands, mit denen man sich zum ersten Mal beschäftigt. Deswegen denke ich, dass mich meine Urteilskraft dieses Mal nicht trügt, wenn ich sage, das neue Opeth-Album sei langweilig, weil ich diese Band schon kenne. Die Erwartungshaltung ist in diesem fall eine ganz andere, als wenn ich Album Y von Band X zum ersten Mal höre.
Ja. Ich erinnere mich noch genau an den Artikel in der Visions, als die LATERALUS rauskam. Seitenlanges Geschwafel, das genau jenen Mystizismus um das "Begreifen" eines Albums angefüttert hat, mit dem sich danach Metalheads in Internetforen interessant gemacht haben. Und ihre geliebten Alben auch gehörig immunisiert haben. LATERALUS galt ja damals (wie sich die Rezeptionsgeschichte entwickelt hat, habe ich nicht verfolgt) als ein Album, dem man nach dem ersten Durchgang eine Aufmerksamkeit schenken muss, wie es 0tarion oben beschrieb: Wochenlanges anhören, "nachdenken" und sich mit dem Material auseinander setzen.
Man kann sich natürlich jedes Album, wenn die Zeitlinie nur lang genug ist, schön-hören. Wer's mag, OK. Aber wenn die LATERALUS oder irgendeine Opeth-Scheibe deswegen dann drei Mal pro Tag über drei Monate hinweg die einzige Scheibe ist, die auf dem Plattenteller rotiert, dann verpasst man natürlich enorm viele mögliche andere Tonträger. Ist natürlich nicht nur Zeitökonomie pur, denn mit einem sehr mannigfaltig geübten Ohr lässt sich doch ein Urteil schneller fällen, als mit einem, dass sich pro Jahr nur mit drei bis vier Scheiben befasst.
Darüberhinaus ist es natürlich auch ziemlich blöde, wenn man wirklich meint, durch das x-malige hoch- und runterhören von der (beispielsweise) LATERALUS würde sich der Zugang zu einem mystischen Schlüssel, der einem das Album erklärt, einstellen. Kreuzworträtselei, ick hör dir trappsen. Und erzählt mir nicht, dass wurde nicht betrieben. Die zig Threads im Lyrics-Forum von toolband.de anno 2002 oder so, gaben Zeugnis von einem sehr platten Rätselspaß.
es gibt definitiv den Bonusstatus wenn man generell etwas mit einer Band anfangen kann, da tut man sich in jedem fall etwas leichter mit neuem Material, weil man "vorbelastet" ist.
ob es eine Zeitverschwendung ist einer Scheibe zu viel Zeit zu widmen weiß ich nicht, das muss jeder für sich entscheiden, es ist eine Frage des Fingerspitzengefühls, wenn man wirklich das Gefühl hat da verbirgt sich mehr als nur ein evtl. gefälliger Song, sondern Musik die einen umhauen und den Horizont erweitern kann sollte man dranbleiben. Ich persönlich verschwende dann auch nicht zu viel Zeit mit Musik die mir am Ende doch nur kurzweilig gefallen könnte.
Es gibt in der Tat sehr viel wunderbare Musik da draussen, es ist halt die Frage wie und wo man da heran kommt. leider fallen die Künstler und Alben einem nicht vom Himmel auf den Schoß.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
@ El Kokolores: im Prinzip stimme ich dir zu. Aber ich weiß auch nicht, Lateralus ist so ein Fall für sich. Was die Fans letztendlich mit dem Album gemacht haben, muss nicht Intention der Band gewesen sein. Das kann man zumindest aus einem der letzten Visions Interviews zu 10,000 Days herauslesen, in dem sich Keenan gegen Mystizismus und Okkultismus ausspricht. Ob ein einziger Hördurchgang das entscheidende Urteil bringen kann, wage ich unter bestimmten Umständen zu bezweifeln. Nämlich dann, wenn noch kein geschultes Gehör, wie du es beschreibst, vorliegt. Wie meine erste Begegnung mit dem Album war, habe ich schon beschrieben. Diese erste Begegnung führe ich genau auf dieses ungeschulte Gehör zurück. Aber gerade deswegen markiert dieses Album eine Wende für meinen musikalischen Geschmack, wie auch für meinen Umgang mit Musik. Dass dann so ein Album über längere Zeit hinweg dauerhaft rotiert, ist doch ok, solange es den Hörer vergnügt...aber so ist das nun Mal...die einen brauchen einen Verein, eine Band, ein Bier mit dem sie sich wohl fühlen, die anderen sind da flexibler. Dem Forum sei gedankt, dass ich mich schließlich zu Letzteren zählen darf.
Nun habe ich mir als bekennender Opeth Fan "Heritage" ein paar Mal angehört. Und zu welchem überraschenden Ergebnis komme ich?
Ich muss wohl kein Geheimnis draus machen. Auch Heritage gefällt mir sehr gut.
Ja es wird im Forum heißen "Der Oti findet Opeth ja prinzipiell gut". Stimmt ... mit einer Ausnahme und daran sieht man, dass ich auch Opeth anders bewerten kann. Ghost Reveries hat mir nie gefallen.
Aber wir sind ja bei Heritage. Natürlich machen Opeth jetzt alles anders. Kein Metal mehr, keine Growls, kein Progressive Death Metal mehr. Aber deshalb ist Heritage nicht schlechter als seine Vorgänger. Heritage ist nur anders und das finde ich sogar gut so.
Opeth haben massenweise Alben mit Growls abgeliefert. Warum sollte das immer so weiter gehen? Sie wollen was anderes machen und sie tun es.
Geht man mal ganz offen an Heritage ran, merkt man nämlich ganz schnell, dass es ein geniales Album ist. Das Intro und The Devil's Orchard gehören noch zu den schwächeren Momenten des Albums.
I feel the Dark ist ein ganz typischer Heritage Song. Etwas düster, progressiv, erinnert an viele alte Progressive Bands / Alben. Opeth lassen damit eine Szene aufleben, die fast vergessen war. I feel the Dark ist ein komplexer, abwechslungsreicher Prog. Rock Knaller. Erste Sahne!
Slither erinnert im ersten Moment an Rainbow. Fast hört man beim Anlauf schon Ronnie James Dio singen. Mir fiel sofort "Kill the King" ein. Slither ist aber trotzdem kein Metal Song. Gegen Ende wird der Song wieder progressiv und ruhig. Eine gelungene Mischung um Heritage wieder einen Pluspunkt zu geben.
Nepenthe ist sehr ruhig. Der Song hätte auf Damnation auch einen guten Platz gehabt. Ich kam aber auch mit dem gesamten Damnation Album sehr gut klar. Nepenthe ist leicht jazzig, verspielt, kreativ, schön. Auch dafür wieder ein Daumen hoch!
Sehr ähnlich verläuft Haxprocess. Akustische Gitarren, leicht jazzig, progressiv, verspielt, kreativ. Mit Nepenthe für mich der solide Mittelteil von Heritage. Genau dieser Mittelteil ist wichtig für den neuen Weg.
Famine knüpft nahtlos an seine beiden Vorgänger an. Auch leicht jazzig, progressiv, dem Hörer wird der neue Weg klar. Opeth sind wirklich weg vom Metal. Jeder Growl wäre hier fehl am Platz. Akerfeldt ist sicher nicht der größte Sänger unter der Sonne. Aber seine Stimme passt genau hier rein. Famine erinnert mich sehr an Jethro Tull.
Und überhaupt hat man das Gefühl, Akerfeld muss viel Jethro Tull gehört haben, als er diese Songs geschrieben hat. Waren aber Jethro Tull nicht neben King Crimson einer der Klassiker des progressiven Rock? Was spricht also dagegen, diese Einflüsse umzusetzen?
The Lines in my Hand beginnt vielleicht etwas holperig nach Famine. Vielleicht hätte der Song etwas runder, weniger kantig einsteigen müssen. The Lines in my Hand ist für mich eigentlich der erste leicht störende Punkt. Es wirkt so'n bisschen eingeflickt in die Struktur. Fast ein wenig überflüssig. Aber mit 3:48 ist The Lines in my Hand schnell durch und hinterlässt auch keine negativen Spuren. Vielleicht war man einfach schon durch Nepenthe, Haxprocess und Famine zu sehr in der jazzigen, progressiven Stimmung.
Mir hätte Folklore direkt nach Famine besser gefallen. Folklore ist ein genialer Song! 8:19 die wirklich toll gemacht sind. Der Song entwickelt sich eigentlich erst in den letzten drei Minuten. Man kann Opeth wieder ein fragmentartiges Songwriting vorwerfen, denn speziell Folklore wirkt, als hätte Akerfeldt mehrere Songs zu einem zusammen geschustert. Aber genau das ist Opeth. Folklore ist für mich ein typischer Opeth Song den ich genau so erwartet habe.
Marrow of the Earth ist der offizielle Rausschmeißer der "normalen" Version. Ruhig, melancholisch, akustisch. Genau so soll es sein. Ein schöner Abschluss .....
... es sei denn man hat die "Special Edition" von Heritage gekauft. Und die rentiert sich mal wieder.
Pyre ist der schwächere der beiden Bonus Tracks. Deshalb ist Pyre aber nicht schlecht. Pyre knüpft an seine Vorgänger wunderbar an. Der Song hätte sich auf Damnation auch sehr wohlgefühlt. Sehr ruhig, leicht getragen, leicht jazzig, recht locker und akustisch.
So was sind bei Opeth Bonus Tracks!
Wo wir dann auch schon beim endgültig letzten Titel angekommen sind. Face in the Snow macht keine Ausnahme wenn es um das geht, was Opeth mit Heritage bezwecken. Leicht jazzig, akustisch, still, leicht progressiv, angenehm zu hören. Mit 4:09 für mein Empfinden etwas zu kurz. Die letzten zwei Minuten hätten noch ein bisschen dauern dürfen. Wieder werden Erinnerungen an Damnation wach. Face in the Snow macht Lust darauf, dass Album gleich noch mal zu hören.
Von mir gibt es für Heritage 6 von 5 Punkten.
Opeth sind auf einem neuen Weg. Sie sind auf dem richtigen Weg. Weiter machen!