Habe ich zu viel Zeit (so wie im Moment), dann verwende ich sie oft dafür, das Internet nach neuen Bands zu durchforsten, die meinen musikalischen Horizont erweitern. Dank Youtube oder Myspace sind die Zeiten des Downloadens für mich zum größten Teil vorbei(Ausnahmen bilden Bands, an deren Musik man schwer herankommt...). Finde ich eine Band, die mir gefällt, dann erscheint es mir inzwischen schon wie ein Zwang, möglichst schnell an Platten oder Cds heranzukommen. Seit einem Jahr habe ich einen Plattenspieler. Ich weiß das Platten hören immer mehr zu schätzen, so dass ich in letzter Zeit mehr Geld für Platten ausgebe als für Cds. Ich finde es übrigens sehr toll, dass immer mehr Bands der Platte einen Downloadcode beifügen oder gleich eine Cd. In Momenten in denen mir aber klar wird, wieviel Geld ich eigentlich für Musik ausgebe, passiert etwas, was für mich Anzeichen einer möglichen Sucht sind: Schönreden/ Verdrängen.
Eigentlich liebe ich mein Hobby (meine Sucht). Aber ich habe Angst, dass es immer mehr ausartet. Wie steht ihr dazu? Ist euch auch schon aufgefallen, dass ihr mehr Geld für Musik als für z.B. Klamotten ausgebt? Vielleicht nehmt ihr ja sogar einen viel höheren Preis in Kauf: soziale Kontakte? Wie geht ihr mit dieser ganzen Geschichte um?
Dieser Thread soll euch die Möglichkeit geben, euch selbst zu reflektieren.
"Just not enough. I need more. Nothing seems to satisfy. I said, I don't want it. I just need it. To breathe, to feel, to know I'm alive."
ich sehe aber (bei mir zumindest) keine gefährdung sozialer kontakte, da viele meiner freunde ebenso sehr musikinteressiert sind. da zeigt man sich gegenseitig neue entdeckungen oder diskutiert drüber.
was ich leider noch nicht geschaft hab, ist, sich einfach nur zum musikhören zu treffen, in einer gemütlichen runde mit wein oder tee.. aber der winter steht vor der türe
ach ja, ich schrieb: "musikinteressiert", nicht süchtig
das ist witzig. obwohl ich wirklich sehr gerne musik höre, muss ich mich meist dazu überwinden in neue alben oder bands reinzuhören die ich nur sporadisch kenne. wenn die single "nur" gut oder o-k ist reicht's nicht. man muss mir schon einen wirklichen anreiz geben, dass ich aktiv nach einer neuen band recherchiere oder in das jeweilige album reinhöre – eine empfehlung einer person die ich sehr respektiere, oder einen sogenannten aha-effekt; und der ist bei mir ziemlich selten. was ich wiederum sehr gut und aber auch nachteilig finde. zum einen zeigt es mir dass die jeweilige band/musik wirklich etwas besonderes sein muss, aber zum anderen auch dass ich eine immens hohe messlatte habe, die die meisten nicht erreichen.
jedenfalls: es ist eine sucht, wenn dein hobby beginnt nachteile mit sich zu ziehen, die du zwar erkennst und wahrnimmst, dich aber außer stande siehst veränderungen vorzunehmen bzw deinem drang gegenüber der vernunft vorrang gibst. der erste schritt ist bereits, dies bewusst wahr zu nehmen. der zweite ist, dein hobby aus chaotischen, in geordnete bahnen zu lenken. beispielsweise nur 2-3 alben pro monat. so würde ich es jedenfalls tun. damit hört man die jeweilige musik nicht nur intensiv, es steigt zugleich auch die vorfreude auf das nächste album, wenn man nur limitiert ist in seinen wünschen.
völlerei und maßlosigkeit ist nicht umsonst eine todsünde. was du also brauchst ist struktur und disziplin. ich kann dir dabei helfen – der ledergürtel liegt schon für dich bereit.
Zitat von mRdas ist witzig. obwohl ich wirklich sehr gerne musik höre, muss ich mich meist dazu überwinden in neue alben oder bands reinzuhören die ich nur sporadisch kenne. wenn die single "nur" gut oder o-k ist reicht's nicht. man muss mir schon einen wirklichen anreiz geben, dass ich aktiv nach einer neuen band recherchiere oder in das jeweilige album reinhöre – eine empfehlung einer person die ich sehr respektiere, oder einen sogenannten aha-effekt; und der ist bei mir ziemlich selten. was ich wiederum sehr gut und aber auch nachteilig finde. zum einen zeigt es mir dass die jeweilige band/musik wirklich etwas besonderes sein muss, aber zum anderen auch dass ich eine immens hohe messlatte habe, die die meisten nicht erreichen.
Naja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht, dass ich alles kaufe, was mir in die Hände kommt Aber vielleicht sollte ich tatsächlich meine Messlatte höher setzen. Ich hatte mir zum Beispiel überlegt, mir die Bands zu notieren, die ich in den letzten Jahren wirklich oft gehört habe und zu schätzen weiß. Dann gibt es aber wiederum Bands, die man nicht tagtäglich hören kann, Kayo Dot als Beispiel, und dennoch finde ich, dass diese Band in meine Musiksammlung gehört. Ich frage mich, was für Kriterien eine Band erfüllen muss, damit ich mir den Kauf ihrer Cd / Platte erlaube?? Für mich gibt es nicht unbedingt eine Person, die mir solche Anreize gibt. Ich hole mir die Anreize selbst aus dem Internet, hier in diesem Forum, oder über andere Musikseiten.
Zitat von mRjedenfalls: es ist eine sucht, wenn dein hobby beginnt nachteile mit sich zu ziehen, die du zwar erkennst und wahrnimmst, dich aber außer stande siehst veränderungen vorzunehmen bzw deinem drang gegenüber der vernunft vorrang gibst. der erste schritt ist bereits, dies bewusst wahr zu nehmen. der zweite ist, dein hobby aus chaotischen, in geordnete bahnen zu lenken. beispielsweise nur 2-3 alben pro monat. so würde ich es jedenfalls tun. damit hört man die jeweilige musik nicht nur intensiv, es steigt zugleich auch die vorfreude auf das nächste album, wenn man nur limitiert ist in seinen wünschen.
Danke, dass ist ein guter Tipp.
Zitat von mRvöllerei und maßlosigkeit ist nicht umsonst eine todsünde. was du also brauchst ist struktur und disziplin. ich kann dir dabei helfen – der ledergürtel liegt schon für dich bereit.
Ich habe seit dem ersten August ca. 75 Tonträger gehört, würd mich aber nicht als Musik-süchtig klassifizieren. Ich bin aber auch kein Sammler, kein Archivar.
Mein Über-Ich hat in letzter Zeit auch wieder mal Alarm geschlagen. Ich übertreibs beispielsweise gnadenlos mit dem Kauf von Bandshirts. Grob geschätzt hab ich mittlerweile 50-60 Stück. Weil ich eben so viele bands geil find
Aber ich hab mir ebenfalls überlegt, ob man es als Hobby oder als Sucht bezeichnen kann. Ich weiß es nicht genau .. jedenfalls leidet niemand darunter, außer die Leute, die gleich drauf sind und sich dann mit mir in eigen Empfehlungsgesprächen verfangen
The future's uncertain, and the end is always near Let it roll, baby, roll
ich liebe zwar die musik und habe für kopfhörer+"mp3"player zusammen 430 Euro ausgegeben und seitdem ich meine tollen high-end in-ears habe, ist das verlangen nach neuer Musik größer, aber ich bin seeeeeeehr wählerisch und sehr kritisch und ich habe (leider) nicht die motivation lange zu suchen und dann so zu tun als hätte ich einen Diamanten gefunden..
aber so war es eigentlich schon immer, habe was das angeht immer an der Brust der Toolunity genuckelt und bin sehr selten eigene Wege gegangen. Qualität erkennen statt Quantität schaffen.
going down faster than the light, going down deeper than the dark
Zitat von mRdas ist witzig. obwohl ich wirklich sehr gerne musik höre, muss ich mich meist dazu überwinden in neue alben oder bands reinzuhören die ich nur sporadisch kenne. wenn die single "nur" gut oder o-k ist reicht's nicht. man muss mir schon einen wirklichen anreiz geben, dass ich aktiv nach einer neuen band recherchiere oder in das jeweilige album reinhöre – eine empfehlung einer person die ich sehr respektiere, oder einen sogenannten aha-effekt; und der ist bei mir ziemlich selten. was ich wiederum sehr gut und aber auch nachteilig finde. zum einen zeigt es mir dass die jeweilige band/musik wirklich etwas besonderes sein muss, aber zum anderen auch dass ich eine immens hohe messlatte habe, die die meisten nicht erreichen.
ich muss sagen, das geht mir ähnlich. wobei es auch noch so ist, dass es immer phasen gibt, wo ich offen für neue musik bin und phasen, wo ich mich so sehr in alter musik vergrabe, dass ich überhaupt keine neue musik kennenlernen möchte. im moment hör ich seit einigen wochen fast ausschließlich beatles, aphex twin und brian eno und damit bin ich tagtäglich so zufrieden, dass ich gar nichts neues hören will. aber wahrscheinlich wird bald dann auch wieder eine phase kommen, wo ich diese 3 interpreten nicht mehr hören kann und dann bin ich auch offen für neues. oder ich springe auf andere bands um.
was meiner meinung nach auch noch ein wichtiger faktor ist, ist die häufigkeit des musik-hörens. mittlerweile hör ich musik nur noch, wenn ich zu hause meine ruhe habe und im auto (was selten vorkommt). früher hab ich es beim zugfahren, beim radfahren, beim einschlafen, in der vorlesung, beim durch-die-stadt-laufen und beim hausaufgaben-machen gehört. (beim lesen hab ich das noch nie gemacht, weil ich mich dann auf beides nicht konzentrieren kann) das könnte ich heute alles nicht mehr und ich kann auch leute nicht nachvollziehen, die zu jeder tageszeit bei jeder beschäftigung musik hören. beispiel fahrradfahren: beim fahrradfahren möchte ich entweder auf die umgebung achten oder rumträumen, vor allem bin ich akustisch schon gesättigt, da meiner meinung nach die geräusche des fahrrads, des windes und der vorbeirauschenden umgebung schon ausreichen für eine angenehme klangvielfalt. vor allen dingen genieße ich auch das fahrradfahren jedes mal und wenn ich beim fahrradfahren musik höre, kann ich weder das eine noch das andere genießen. das kann jetzt eine gewagte these sein, wenn man sie auf alle menschen anwendet, aber zumindest bei mir ist sie wahr: man kann musik nur genießen, wenn man sich ausschließlich mit ihr beschäftigt. genauso kann man viele andere dinge nur genießen, wenn man keine musik dabei hört.
manchmal finde ich es auch wichtig, stille und ruhe bewusst wahrzunehmen. aus dem grund höre ich auch nicht mehr musik zum einschlafen. und auch wenn ich mir vornehmen würde, den ganzen tag musik zu hören, müsste ich nach ein paar stunden damit aufhören, um auch mal wieder die stille wahrzunehmen. im prinzip ist stille genauso schön wie musik.
In meinem Kopf dudelt's sowieso 24 Stunden lang. Da bekommt die Stille nicht dieses heilige Etwas, das bewusst wahrgenommen werden will. Ist eh Schwachsinn, die Welt ist nicht still, wie du ja selber schreibst. Und Fahrradfahren mit guter Musik ist eh das geilste!
Zitat von mRdas ist witzig. obwohl ich wirklich sehr gerne musik höre, muss ich mich meist dazu überwinden in neue alben oder bands reinzuhören die ich nur sporadisch kenne.
Und ich war schon der Überzeugung, ich hätte mit obigem ein Problem, an dem ich arbeiten müsste
Bin immer erstaunt, wie viele Leute wirklich viele neue für sie hörenswerte Musik finden. Dass ich aktiv suche passiert sogar verhältnismäßig selten, und dann gibt man sich mit dem, was man schon hat und einen irgendwann mal geflasht hat, zufrieden. Wobei ich des öfteren Lust auf 'was Neues' habe, aber nach welchen Kriterien soll man sich dann zwischen den vielen Musikangeboten entscheiden? Oder brauche ich einfach zu lange, um mich in eine Sache wirklich hereinzufinden?
ich muss auch gestehen, dass mein musikwissen mittlerweile zu 80 % durch das internet besteht. es ist so einfach .. aber ich kauf mir natürlich CDs und DVDs, geh auf Konzerte und kauf tshirts. mich würde mal interessieren, wie viel geld ich bisher für musik in meim leben ausgegebn hab. locker im vierstelligen bereich.
The future's uncertain, and the end is always near Let it roll, baby, roll
Ich denk ich bin der einzige der in diese imaginäre Selbsthilfegruppe wirklich reingehört
Die Einsicht ist ja bekanntlich schon der erste Schritt
Am Sonntag habe ich für ein paar alte CDs tatsächlich noch ein paar Ocken herausschlagen können. (Das ließe sich natürlich auch gut in ein paar neue investieren.)