Nach dem Überjahr 2015 fand ich dieses Jahr etwas gemäßigter und ich liste auch nur 8 Alben auf, weil ich sonst Alben mit reinnehmen würde, von denen ich nicht ganz überzeugt war (Radiohead z.B.)
1. James Blake - The Colour In Anything DAS Überraschungsrelease des Jahres und meiner Meinung nach sein bestes Album. Während die vorherigen beiden Alben bei einer Gesamtspielzeit von 40 Minuten in der 2. Hälfte ziemlich abgeflacht sind, ist hier bei knapp 80 Minuten bis zum Schluss Highlights drin (Always!). Die Songs sind sehr abwechslungsreich, in jedem Song ist mindestens ein ungewöhnliches oder beunruhigendes Element, wobei das von sperrigen Autotune-Eskapaden (Put That Away And Talk To Me) bis hin zu gospelartigen Chören auf leiernden Synthie-Flächen (Choose Me) reicht und dadurch nie langweilig wird.
2. David Bowie - Blackstar Wurde ja im Januar schon hier diskutiert und ich brauche glaube ich nicht mehr viel sagen. Meiner Meinung nach sein bestes Album seit Low/Heroes, wundervoll jazzig und einfach eine runde Sache. In Zusammenhang mit seinem Tod kurz nach Release wird das emotionale Gewicht nochmal deutlich verstärkt.
3. Moderat - III und Moderat - Live Ich fasse die beiden mal zusammen, da das Livealbum zur Tour von III gehört und dadurch viele Aspekte zusammenfallen. III hat mir beim ersten Hören überhaupt nicht zugesagt, da ich wahrscheinlich wieder eine Hit-Schleuder wie II erwartet habe. Die Band hat aber selber gesagt, dass sie dieses Mal keine Hits, sondern eher "Deep Cuts" machen wollten. Und mit etwas Eingewöhnungszeit gefällt es dann doch sehr gut! Die Songs sind ruhiger, gehen z.T. in Richtung Soul (Ghostmother) oder The XX (The Fool), bieten gleichzeitig aber auch intensive Momente, in die man genauso gut abtauchen kann (Intruder!) Fast alle Songs von III sind auf dem Livealbum nochmal besser, insbesondere die lange Coda von Eating Hooks hebt den Song auf ein Level mit den Klassikern der ersten beiden Alben (Sorry, Intruder - Deine Studioversion mit den immens geilen Analog-delay-Rückkopplungs-Klanglandschaften ist einfach ungeschlagen).
4. King Crimson - Radical Action (To Unseat The Hold Of The Monkey Mind) Vor 2 Jahren hatte ich diese Inkarnation der Band ja schon abgeschrieben und befürchtet, dass sie endgültig der Gruppe der "Wir spielen einfach nur unsere alten Songs, solange die Kohle reinkommt"-Progbands beigetreten sind. Aber nachdem mir erst das Toronto-Release vor einem Jahr überraschend gut gefallen hat, ich sie dann in Hamburg live sehen durfte und nun dieses Monstrum eines Livealbums schon diverse Male gehört habe, bin ich zu der Einsicht gekommen, dass das hier musikalisch vielleicht die beste Live-Inkarnation ist, die die Band je hatte. Ganz dicht gefolgt von 1973-1974. Die drei Schlagzeuger(!) funktionieren wirklich gut und es wirkt zu keinem Zeitpunkt überladen, sowohl die alten Hits als auch neue Stücke werden in wirklich frischen Arrangements performt. Jakko an Gitarre und Gesang ist vielleicht ein bisschen charakterlos, aber erstmal wäre in dem ganzen Instrumentalgewusel gar kein Platz für einen Gesang, der krass im Mittelpunkt steht, zudem kann er sämtliche Stücke aus der Periode 1969-1974 wirklich gut singen, obwohl die Originale von so unterschiedlichen Sängern sind. Von daher ist er genau das, was diese Band benötigt. Die Aufteilung des Dreifach-Albums ist auch sehr schön: CD1 beinhaltet die härteren Stücke (Larks' Tongues In Aspic, Level Five, etc.), CD2 die entspannteren (Pictures Of A City, Easy Money, ...) und CD3 die Klassiker von der Red und In The Court.
5. Bon Iver - 22, A Million Selten ein Album gehört, was am Anfang so sperrig war. Und ich mein das nicht wie mit den Elementen von James Blake oben, sondern wirklich abstoßend sperrig. Die Arrangements klingen in jeglichem technischen Sinne kaputt, aber wenn man sich daran erstmal gewöhnt hat, warten warme, wunderschöne Songs auf einen. Ich hatte befürchtet, dass der Mehrwert des Albums schnell abklingt, aber ich kehre doch immer wieder zurück, weil es eben Spaß macht, diese brutalen Arrangements und schönen Songs zu hören.
6. Kate Bush - Before The Dawn Und noch ein Dreifach-Livealbum einer alten Prog-Koryphäe. Ich bin sehr angetan vom warmen, dynamischen Klang des Albums, der fabelhaften Band und ihrer mittlerweile recht dunklen und gar nicht mehr quäkigen Stimme. Sehr schön finde ich, dass nach einer halben Stunde "Greatest Hits" einfach zwei Konzept-Vinylseiten (The Ninth Wave von der Hounds Of Love und A Sky Of Honey von der Aerials) in ihrer Vollständigkeit gespielt werden. Die Arrangements sind großartig und einige Songs doppelt so lange wie auf Platte, wobei man das gar nicht merkt, weil sie an keiner Stelle gedehnt wirken, sondern eher, als wären sie schon immer so gespielt worden.
7. Justice - Woman Nachdem das 1. Album Disco und Spät-70er-Rock mit wirklich extremster Verzerrung fusionierte und das 2. Album sich dann dem Spät-70er-Rock ohne extreme Verzerrung widmete, wird bei diesem Album Disco ohne Verzerrung angegangen. Und das echt gut und catchy! Man darf aber nicht die Brutalität eines Cross-Albums erwarten. Einige Songs sind super catchy und tanzbar (Safe & Sound, Fire), andere eher ruhig, aber trotzdem mit sehr gutem Songwriting (Pleasure, Stop). Insbesondere finde ich, dass die Band auf diesem Album perfekte Refrains hinbekommt. Fire und Stop sind gute Songs, aber der Refrain macht sie erst zu exzellenten Songs. In der zweiten Hälfte flacht das Album leider ziemlich ab, aber den Spaß an den ersten 5 Stücken nimmt es mir trotzdem nicht.
8. Immanu El - Hibernation Wenn eine Post-Rock-Band fast alle Elemente, die das "Rock" in Post-Rock ausmachen, entfernt, was bleibt dann übrig? Anfangs fand ich, dass der Sound ein bisschen zu poppig ist und mit Radiotauglichkeit flirtet, aber mittlerweile tauche ich genau so gut in die Songs ein wie in ihre früheren Sachen. Der erhöhte Fokus auf Drums & Percussion gefällt wie schon bei Kveikur von Sigur Rós sehr, da das bei Post-Rock oder postrock-nahen Bands doch oft auf ein Mit-den-Besen-in-Achteln-auf-Snare-und-Toms-und-Becken-Schlagen hinausläuft und man da viel mehr rausholen kann, was hier sehr gut gelingt. Nichtsdestotrotz sollte man keine Abneigung gegenüber Pop haben, wenn man sich dieses Album anhört!
Nett, aber nicht gut genug für die Liste: Wie oben schon erwähnt, hat mich das Radiohead-Album nicht wirklich geflasht, auch wenn es ein paar schöne Songs hat (Identikit, Ful Stop, Burn The Witch). Zudem ist Blonde von Frank Ocean gut, aber mir in seiner Reduziertheit etwas zu extrem, um es vernünftig bewerten zu können.
Oh Mist, jetzt hatte ich gehofft, dass dieses Jahr mal niemand ein Spontan-Release kurz vor Weihnachten macht und zack, erscheint am 23.12. eine hervorragende EP von Nine Inch Nails! I'll keep you updated...
Jetzt mal ehrlich. Hörst du aus Prinzip nur so langweiliges Zeugs in dem rumgesäuselt wird oder ist das eine Phase?
Ich habe keine Platzierungen weil es bei mir immer stimmungsabhängig ist was mir gerade richtig gut gefällt. Es kann sein, dass ich das gleiche Album morgen schon nicht hören mag. Aber erwähnenswert fand ich 2016:
Crippled Black Phoenix - Bronze Metallica - Hardwired to Selfdestruct Santana- IV Santana - IV Live Airbag - Disconnected Alcest - Kodama Gojira - Magma In the Woods - Pure John Wesley - A Way you'll never be Steven Wilson - 4 ½ Archive - The False Foundation K. Gautier - The Prevailing Motorpsycho - Here be Monsters Merlin – Electric Children Black Mountain – IV Wovenhand – Star Treatment
Zitat von MogwaiJetzt mal ehrlich. Hörst du aus Prinzip nur so langweiliges Zeugs in dem rumgesäuselt wird oder ist das eine Phase?
Metallica - Hardwired to Selfdestruct Santana- IV Santana - IV Live Airbag - Disconnected Alcest - Kodama Gojira - Magma In the Woods - Pure John Wesley - A Way you'll never be Steven Wilson - 4 ½ Archive - The False Foundation K. Gautier - The Prevailing Wovenhand – Star Treatment
Man darf also nur sagen was einem gefällt, wenn euch das auch gefällt. Das wusste ich nicht. Ich höre halt lieber Metallica als James Blake. Ich wollte eure eingeschlafenen Gemüter aber nicht unnötig erregen. Nehmt eure Klangschalen und vielleicht drei der schönsten CDs vom Tibetaner aus der Fußgängerzone. Was ich jetzt nicht empfehlen würde, wäre das Erden unter einer alten Eiche. Dabei könnte eure Rosette unterkühlen und das würde das innere Gleichgewicht stören. Aber auf dem Korbsessel mit der Klangschale und einem Glas warmer Milch wird euch wieder in Einklang mit Euch, der Welt und der sphärischen Klänge bringen.
Natürlich ist Metallica keine Musik. Dieses Rumgeschrei, diesen Lärm nennt die Menschheit Musik. Unglaublich! Und dann noch die Kinder auf der Straße. Und der Nachbar mäht schon wieder den Rasen. Wie soll man da zu sich selbst und zum inneren Frieden finden? Wenn man nicht so tiefenentspannt wäre würde man fast cholerisch werden und Schaum vor den Mund bekommen. Und dann kommt der in diesem stillen Forum noch mit Metallica und Gojira.
Vergesst einfach, dass es Menschen gibt die was anderes hören als ihr. Ihr habt es immer getan, bleibt dabei. Tief Luft holen. Legt euch wieder hin.
Zitat von cHucKAlter, bist du dumm? Oder nur traurig, weil du dich hier einsam und unverstanden fühlst?
Ich muss feststellen, du bist heute so dumm wie vor Jahren. Wird das noch mal was mit dir oder bleibst du ewig auf dem Stand eines 7-jährigen? Das muss ja schlimm sein. Gehr doch mal zum Arzt.
Das schlimme ist nicht mal, dass du das mit dir selbst ausmachen musst. Du merkst es ja nicht. Aber deine Mitmenschen, deine Umwelt. Ist dir klar was du da anrichtest? Behämmert warst du schon immer aber ich dachte das wird sich mit der Zeit legen. Aber das scheint nicht der Fall. Ich habe sogar den Verdacht, es wird schlimmer. Gib dir einen Ruck, geh zu einem Spezialisten. Du musst dazu stehen, dass du einen Schlag weg hast. Das ist der erste Schritt.