scheiße, muß jetzt doch mal diesen thread aufmachen. (obwohl es mir schwer fällt einzuschätzen, ob das hier jemanden außer mich interessiert. )
anlaß ist diese veröffentlichung: Stevie Ray Vaughan And Double Trouble - Couldn’t Stand the Weather (De luxe Edition)
S.R.V. - 3. Oktober 1954 - 27. August 1990 einer dessen viiiieeel zu früher tod mich bis heute traurig stimmt. (und diese tragik - jahrelang kämpfte er gegen seine koks, alk & heroinsucht, dann hat er es geschafft, 2 jahre clean und dann der stürzt der hubschrauber mit ihm nach an bord nach einem konzert ab [doppelte tragik sozusagen, eigentlich war der Hubschrauber für eric clapton , aber da stevie es so eilig hatte, überließ clapton ihn den hubschrauber])
s.r.v's spielstil war sehr geprägt von vielen schwarzen bluesheroen. immer wieder werden die 3 king's, bb, albert und der eher unbekannte freddy genannt. letzterer hat sicherlich den größten einfluß gehabt, klar erkennbar an der dynamik die sowohl freddy king (ebenfalls viel zu früh gestorben) als auch vaughan auszeichnete. der größte einfluß, den er auch selber immer wieder angab war natürlich jimi hendrix. daneben von bedeutung war auch lonnie mack, der einzige immer wieder genannte weiße der einen einfluß auf stevie ray hatte. allerdings gelten beide als sehr "schwarze" weiße musiker.
sein eigener stil ist ein recht trockener - knackiger stil erzeugt mit ner strastocaster, übersteuerten amps und unter verwendung vieler effektgeräte. musikalisch ist er einzuordenen in dem stile des texas blues.
seit seinem 17. lebensjahr hat er sich der musik vollends verschrieben. als er 1975 dann in der in texas bekannten band tripple threat auch die rolle der songschreibers und sänger's übernimmt und diese band in stevie ray vaughn & double trouble umbenennt geht es gaaanz langsam bergauf. 1982 dann spielen sie das erste mal in europa. auf dem montreux jazz festival gewinnen sie kein land. aber david bowie ist weggeblasen. er verpflichtet stevie für sein nächstes album und verschafft der band nen plattenvertrag. das debut schlägt 1983 in den usa wie eine bombe ein für ein bluesalbum. 1984 spielen sie dann als 2. hauptband auf dem rockpalast loreley festival. obwohl sie hier nahezu unbekannt sind. peter rüchel, damaliger redakteur des rockpalastes ist so begeistert, das er das risiko eingeht. zu beginn des konzertes gröhlt das publikum nach dem headliner bap. am ende ist die begeistrung riesig. das wird dann auch der durchbruch in europa. 1986 bricht er dann zusammen auf grund des exzessiven drogenkonsums. seine europatour wird abgebrochen und er begiebt sich in therapie. 1988 schafft er die totale abkehr von den drogen. danach ist er insbesonders live noch einmal eine ganze klasse besser als zuvor. dynamik, energie und spielfreude erreichen auf der dauertour 88-90 auf der ich die band fünfmal sah eine klasse die seinesgleichen wohl bis heute im blues - rock sucht.
dies läßt auch die mit einer wunderbaren neuauflage seines album "could'nt stand the weather" erahnen wunderbar vor allem wegen dem vielen live stuff, welches wesentlich authentischer daherkommt als auf den bisherigen leider etwas glattgebügelten offiziellen live releases. mir lassen diese liveaufnahmen die nacken haare hochstehen und gleich wieder präsent sind die konzerte die ich von ihm in den achtzigern sah. alle srv & d.t. konzerte gehören für mich noch immer zu meinen liebsten live erinnerungen. auch die beiden vor seiner drogentherapie. ich weiß noch wie heute, wie er 1986 in essen unglaublich fertig auf die bühne kam, meinte gleich zu beginn das es ihm recht schlecht ginge und er um verzeihung bitte. anschließend bot er ein sehr ruhiges konzert, aber unglaublich intensiv. nach der eigentlich letzten zugabe kamen sie dann nochmal auf die bühne, und spielten ein ewig langes voodoo child jam.
stevie ray vaughan & double trouble gelten als die begründer des bluesrevivals der achtziger, welches sich dann relativ stark als gegenpol zum angesagten new wave und synthie pop gedöns der achtziger positionieren konnte.
die discographie bis zu seinem tod: Texas Flood (1983) Couldn't Stand the Weather (1984) Soul to Soul (1985) Live Alive (1986) In Step (1989) (Grammy 1990 Best Contemporary Blues Album) Family Style (mit Jimmie Vaughan) (1990) (Grammy 1991 Best Contemporary Blues Album) - diese veröffentlichung erlebte er nicht mehr, das album war aber zu seinen lebzeiten schon komplett fertig gestellt.
nach seinem tod: Pride And Joy (8 Videoclips) (1990) The Sky is Crying (1991) (Grammy 1993 Best Contemporary Blues Album) In The Beginning, Broadcast Live from Austin, TX, April 1, 1980 (1992) Greatest Hits (1995) Live At Carnegie Hall (1997) Sugar Coated Love (1998, Wiederveröffentlichung - mit Lou Ann Barton u.a.) Live At The El Mocambo (1999) The Real Deal: Greatest Hits Volume 2 (1999) Blues at Sunrise (2000) Stevie Ray Vaughan And Double Trouble - The Boxed Set (3CDs und 1 DVD) (2000) Tin Pan Alley - Guitar Heroes Vol. 3 (2000) (Best Of 1983-91, Label: Zounds, alle Titel digital remastered) The Essential (2002) Live At Montreux 1982 & 1985 (2004) Stevie Ray Vaughan & Friends - Solos, Sessions And Encores (2007) Couldn't Stand the Weather ( Deluxe Edition 2010)
Zitat von superstookascheiße, muß jetzt doch mal diesen thread aufmachen. (obwohl es mir schwer fällt einzuschätzen, ob das hier jemanden außer mich interessiert. )
Wen S.R.Vaughan nicht interessiert der soll es sein lassen. Der Mann war jedenfalls eine Legende und ist, wie viele seiner Kollegen, zu früh gestorben.
Ich habe mich in letzter Zeit wieder verstärkt mit seiner Musik beschäftigt. Der Weg führte von Frank Marino (vor allem Real Live!) über Johnny Winter natürlich auch zu Stevie Ray Vaughan.
Ich liebe Stevie Ray Vaughan! Tin Pan Alley ist eines meiner Lieblingslieder. Ich habe viele seiner CDs/DVDs. Am besten sind auf jeden Fall seine Live-Konzerte. Stevie Ray Vaughan hat die Musik stark geprägt. Von ihm kann jeder Mensch etwas lernen. Schade, dass er abgekratzt ist. Wahrscheinlich war er einfach zu leidenschaftlich und das ist manchmal zu viel für einen Menschen.. Er fehlt mir sehr.
Stevie Ray Vaughan hat Jimi Hendrix bewundert. Aber ich glaube, dass er selbst am aller besten war.
Zitat von Anja.Stevie Ray Vaughan hat Jimi Hendrix bewundert.
Das tun viele Gitarristen. Dabei geht es auch nicht darum wer besser oder schlechter ist. Hendrix war einfach der Vorreiter. An ihm haben sich viele Gitarristen orientiert bzw. haben überhaupt erst zu Gitarre gegriffen, weil sie Hendrix gehört haben.
Nach Hendrix kamen einige große Gitarristen. Hör dir auch mal Steve Vai und Frank Marino an.
nunja, das ist aber schon ne andere richtung. ich vergleiche ja auch nicht mc laughlin oder paco de lucia mit hendrix oder srv. und das gute gitarristen bzw musiker im allgemeinen auf ihren jeweiligen instrumenten andere dazu bewegen sich mit dem jeweiligen instrument zu beschäftigenist ist doch normal.
vergleich stevie/jimi fällt mir recht schwer. rein technisch ist das sicherlich eine liga. und oti hat recht, das hendrix der vorreiter war. sprich er hat die e-gitarre und die rockmusik revolutioniert. wobei srv mit seiner stellung in den achtzigern auch recht bedeutsam war, wie im eingangspost schon angeschnitten.
von daher ist er in der musikgeschichte sicherlich wesentlich wichtiger als srv.
aber es geht ja auch um's mögen. und da muss ich für mich sagen, es herrscht unentschieden.
Zitat von superstookanunja, das ist aber schon ne andere richtung.
Das war auch nicht als Vergleich zu verstehen. Wobei Frank Marino und Hendrix / Vaughan ... naja .... nimm dir Real Live! von Frank Marino. Da steckt verdammt viel Hendrix drin. Aber wie gesagt, sollte kein Vergleich sein. Nur eine Nennung von großen Gitarristen die Hendrix als Vorbild oder Einfluss sehen.
Steve Vai ist definitiv ganz woanders und er bezieht sich voll auf Zappa. Trotzdem hat er auch mal Hendrix (Little Wing und Fire) gecovert und das nicht mal schlecht. Klar, generell ist Vai ganz woanders als Vaughan oder Hendrix. Aber er zählt halt zu den ganz Großen und fiel mir ein. Wohl auch weil ich Vai Fan bin und hier nicht Zappa nennen wollte. Weil Zappa absolut frei von Einflüssen und Vorbildern war.
Ich mag Sisters von Steve Vai. Seht euch mal den da an: Monte Montgomery Ich habe eine Zeit lang mehr oder weniger aktiv Gitarre gespielt, bis ich zu dem Entschluss gekommen bin, dass ich zwar Talent habe, aber mehr eben auch nicht. Heute rührt sich bei mir gar nichts mehr, wenn ich die Gitarre in die Hand nehme. Aber für Stevie Ray Vaughan empfinde ich noch immer. Er war mein Vorbild.