Gov't Mule in der kleinen Blues Garage in Hannover! Das -natürlich- seit Monaten ausverkaufte Konzert wurde von einer ganzer Horde unserer Kneipe heimgesucht. Füllt die Band doch sonst Hallen um die 2000 er Größe, war dies mal eine Möglichkeit einen der besten Gitarristen, Warren Haynes, samt seiner Band mal im "kleinen" 500 Zuschauer fassenden Club zu bestaunen. Für die sich nicht im Jam Bereich auskennenden: Warren Haynes ist Mitglied bei den Allman Brothers, bei den Grateful Dead Nachfolgern The Dead und Gründer, Songschreiber und Frontmann von Gov't Mule, daneben ist er auch noch Solo aktiv. Er wird nicht selten als der Workaholic der Musikscene beschrieben, spielt er doch in vielen Jahren um die 300 Konzerte. Veröffentlicht daneben Platten mit Gov't Mule,unter seinem Namen und noch darüber hinaus bei/mit anderen Künstlern .
Um 21.15 ging es los. Die Band war in lockerer Stimmung und freute sich auf den letzten Abend der aktuellen Europatour und Warren meinte gleich dieser Abend würde etwas besonderes werden. Wurde es auch. Es wurde gejammt und gedudelt wie schon lange nicht mehr bei Gov't Mule. Band Hits wurden konsequent ignoriert, es wurde improvisiert auf Teufel komm raus, die Spielfreude war unbeschreiblich. Das Publikum war hin und weg. In der Mitte der ersten Sets wurde es ungemütlich - zuerst gab des Mikro von Bassist Jorgen Carlson den Geist auf, kurz dann der Gitarrenamp von Keyboarder/Gitarrist, Trompeter Danny Louis, der kurz vor dem explodieren schien. Beeindruckend wie souverän das Warren Haynes löste, er spielte in diesem Moment ein irre abgedrehtes Solo, spiele den Ball Danny zu, der dann anstatt auf Gitarre mit dem Keyboard übernahm. Die Stimmung war gerettet. Nach 75 Minuten war dass erste Set zu Ende. Nach einer 20 Minütigen Pause begann Set 2 zu Beginn des Sets widmete Warren dieses Konzert John Lord und es wurden Hush & Lazy kredenzt. Wieder einmal wurde deutlich das auch die frühen Deep Purple Jam Einflüsse hatten, Lazy ist ein geiles Jamstück. Bei Hush kam als Gast auf die Bühne der wohl beste deutsche Harpspieler Chris Kramer und gab zusätzlichen Pfeffer in die Soße. Set 2 bot neben eigenen Kram wirklich geile Cover, die - und das macht bei der Band soviel Spaß - immer klingen als wären sie von der Band selbst, egal ob Turtles oder Led Zeppelin. Während dem um arrangierten Whole Lotta Love gab es ein wunderbares Drum's - Gitarreninferno. Nach 90 Minuten war Set 2 zu Ende. Es kamen die Encores. Zunächst mit Soulshine der erste große Gov't Mule Bandhit. Aber: Mit auf die Bühne kam Duane Betts, Dickey Betts Sohn! Man muss wissen das am nächsten Abend Dickey Betts & Great Southern in der Bluesgarage spielen, Duane Betts spielt auch in der Band seines Vaters und die Band war wohl schon da, denn am Bühnenrand entdeckte man auch Andy Aledort, der Slidegitarrist der Band, der begeistert mitging. Auch muss man wissen, das Dickey Betts und Warren Haynes seit den Tagen einer gemeinsamen Zeit bei den Allman Brothers nicht gerade befreundet waren, Warren Haynes dann da vorübergehend ausstieg um dann nach dem ziemlich unschönen Rausschmiß von Dickey Betts aus der Band da wieder einzusteigen. War also schon beeindruckend Duane und Warren gemeinsam zu sehen. Nach Soulshine dann wechselten Duane und Andy die Rolle des Gastgitarristen und auch Chris Kramer kehrte zurück. Mit It Hurts Me Too wurde dann noch eine lange abschließende Bluesjam geboten. Nach gut 30 Minuten waren die Zugaben vorbei. Die Spielzeit des gesamten Konzertes belief sich somit auf etwa 3 Stunden 15 Minuten, die nie zu einer Sekunde langweilig wurden und eine Band in höchster Spiellaune präsentierten. Danke schön!